Zusätzlich zum Topmodell Axon 7 bietet der chinesische Hersteller ZTE das aktuelle Modell auch wieder als Mini-Version an. Neben der Größe sowie der Ausstattung wurde auch der Preis reduziert. Doch kann sich das Axon 7 Mini gegen die starke Konkurrenz behaupten?
Nach dem Test des aktuellen Flagship Smartphones Axon 7 sehen wir uns heute den kleineren Ableger Axon 7 Mini des chinesischen Herstellers ZTE genauer an. Es handelt sich dabei um den direkten Nachfolger des Axon Mini Premium, welches wir im März dieses Jahres getestet haben. Die "7" in der Produktbezeichnung ist zunächst ein wenig verwunderlich, doch ZTE will anscheinend eine gewisse Vergleichbarkeit zu den Modellen von Apple (iPhone 7) und Samsung (Galaxy S7) herstellen.
Technisch gesehen haben wir es mit einem sehr soliden Mittelklassegerät zu tun: 5,2 Zoll großer AMOLED-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung, aktueller Octa-Core-SoC von Qualcomm, 3 GB RAM, 32 GB interner Speicher, Dual-SIM oder Speichererweitertung via microSD sowie Android 6.0 Marshmallow. Lediglich das WLAN-Modul sticht auf den ersten Blick heraus, denn schnelle ac-Netzwerke werden nicht unterstützt.
Mit einer Preisempfehlung von 299 Euro platziert ZTE das Axon 7 Mini in einem sehr hart umkämpften Segment mit vielen potenziellen Konkurrenten. Für diesen Testbericht haben wir uns für die folgenden Vergleichsgeräte entschieden: BlackBerry DTEK50, Lenovo Moto G4 Plus, Huawei P9 Lite, Sony Xperia XA, das Samsung Galaxy A3 und ZTEs eigenes Blade V7.
Abgesehen von der Größe unterscheiden sich die beiden Gehäuse des Axon 7 und Axon 7 Mini kaum voneinander. Der Bildschirm besitzt an den beiden Seiten nur sehr schmale Ränder, und auch die Bereiche ober- bzw. unterhalb fallen vergleichsweise schmal aus. Zudem setzt ZTE wie schon beim Topmodell auf zwei frontseitige Lautsprecher, der vorhandene Platz wurde also gut genutzt. Akku Dell Vostro 3500 .
Qualitativ konnte ZTE den tollen Eindruck des Axon 7 auch auf das kleinere Modell übertragen. Die Verarbeitung des Aluminiumgehäuses ist exzellent, und dank dem Design mit abgerundeten Kanten liegt das Mittelklasse-Smartphone sehr gut in der Hand. Auf der Rückseite ragt die Kameralinse leicht aus dem 7,8 Millimeter dicken Gehäuse heraus, weshalb das Gerät auf festen Untergründen ein wenig wackelig sein kann. Der Fingerabdruck-Scanner befindet sich unterhalb der Kameralinse etwas vertieft im Gehäuse und ist damit leicht zu ertasten. Interessant ist die leicht angeraute Oberfläche im Bereich der beiden Lautsprecher, die beim täglichen Hantieren allerdings keine Rolle spielt.
Die physikalischen Tasten und auch der Einschub für die SIM-Karten (ebenfalls aus Metall) können ebenso überzeugen. ZTE bietet das Axon 7 Mini in den Farbvarianten Gold und Silber an. Unser Testmodell ist die goldene Version, für Eindrücke zum silberfarbenen Modell empfehlen wir unseren Testbericht des größeren Axon 7. Aufgrund des Unibody-Designs lässt sich der Akku nicht entnehmen.
Mit einem Octa-Core-SoC und 3 GB RAM ist das Axon 7 Mini ordentlich ausgestattet. Zudem spendiert ZTE 32 GB internen Speicher, von dem nach der ersten Inbetriebnahme und dem Update der vorinstallierten Apps allerdings nur noch 21 GB übrig sind. Zusätzlich lässt sich der Speicher mittels microSD-Karte um bis zu 128 GB erweitern. Leider lässt sich die Karte aber nicht als interner Speicher formatieren, obwohl der Kartenleser zu den schnelleren seiner Art gehört (mehr dazu später). Zudem kann man in diesem Fall nur noch eine Nano-SIM-Karte benutzen. Apps lassen sich nach der Installation auch nicht auf die Speicherkarte verschieben.
An der Unterseite befindet sich ein USB-C-Anschluss, der aber leider nur den USB-2.0-Standard unterstützt. Beim Transferieren einer Videodatei vom PC auf das Smartphone ermittelten wir durchschnittlich 17 MB/s, vom Smartphone auf den PC durchschnittlich 28 MB/s. USB-OTG für den Anschluss von Speichermedien oder Peripherie wird unterstützt, die Videoausgabe aber nicht. Diese kann nur kabellos via WiFi-Direct oder DLNA erfolgen. Für den Datenaustausch mit anderen Geräten stehen zudem Bluetooth 4.1 und NFC zur Verfügung. Akku Dell Vostro 3700 .
ZTE liefert das Axon 7 Mini mit Android 6.0.1 Marshmallow sowie der herstellereigenen MiFavor 4.0 Benutzeroberfläche aus. Im Gegensatz zu der standardmäßigen Oberfläche gibt es vor allem kosmetische Veränderungen, und auch der App-Drawer wurde gestrichen. Insgesamt läuft die Oberfläche aber sehr flüssig, und es gibt zusätzliche Gesten, beispielsweise das Aktivieren des Bildschirms mit doppeltem Antippen oder durch ein vorher definiertes Kennwort (VoicePrint). Mit zusätzlichen Apps hält sich der Hersteller zurück, und es gibt nur einige durchaus nützliche Tools sowie WPSOffice und AccuWeather, welche sich jedoch problemlos deinstallieren lassen. Ein Update auf Android 7.0 Nougat wurde zumindest für das Axon7 für Januar angekündigt (wir berichteten), vermutlich wird es auch für das Axon 7 Mini erscheinen.
Neben GSM und UMTS (Frequenzen siehe Specs weiter oben) unterstützen die beiden Nano-SIM-Steckplätze auch schnelle LTE-Verbindungen mit maximal 300 Mbit/s im Downstream bzw. 50 Mbit/s im Upstream (LTE Cat. 6). Bei unserem Testbetrieb ist uns im städtischen Netz der Telekom jedoch aufgefallen, dass das Axon 7 Mini Probleme bei schwierigen Empfangsbedingungen hat. Telefonate waren zwar noch möglich, doch das Internet war nicht verfügbar. Ein parallel genutztes Apple iPhone 7 war zumindest noch mit Edge-Geschwindigkeit unterwegs.
WLAN-Verbindungen sind auf die Standards 802.11 b/g/n in 2,4-GHz-Netzen beschränkt. Bei unserem standardisierten Test mit dem Router Linksys EA8500 fallen die Transferraten mit 50-55 Mbit/s für ein 2,4-GHz-Netz gut aus, gegen die schnelleren Konkurrenten mit ac-Unterstützung hat das Axon 7 Mini aber natürlich das Nachsehen. In der Praxis war das Surfen im Internet unauffällig, doch beim Herunterladen von Apps gab es spürbare Geschwindigkeitsunterschiede, wenn wir uns weiter vom Router entfernten.
Die Positionsbestimmung erfolgt via GPS, GLONASS und BeiDou. Im Gebäude klappte die Ortung nicht, im Freien wurde die Verbindung zu den Satelliten aber schnell aufgebaut, und die Ortung war bis auf 4 Meter genau. Zusätzlich überprüfen wir die Leistung bei einer Fahrradtour und vergleichen die Ergebnisse mit dem Navigationsgerät Garmin Edge 500, welches dieses Mal jedoch überraschend Probleme im Bereich der Kreuzung (Screenshot 2) aufweist. Das Smartphone schlägt sich indes ganz ordentlich. Die Positionsbestimmung erfolgt nicht ganz so häufig, weshalb es zu einigen "Abkürzungen" kommt. Bei alltäglichen Navigationsaufgaben sollte es aber keine Probleme geben.
Im Gegensatz zu den Problemen bei mobilen Internetverbindungen waren Telefonate auch bei schwierigeren Empfangsbedingungen möglich. Es gab keine störenden Aussetzer, und die Verständlichkeit war nicht beeinträchtigt, doch Stimmen waren in diesem Fall auf beiden Seiten des Gespräches etwas schrill. Abgesehen davon waren wir mit der Klangqualität aber sehr zufrieden, und auch die Mikrofone haben einen guten Eindruck hinterlassen. Beim Freisprechen profitiert das Axon 7 Mini von den beiden lauten Frontlautsprechern. Das mitgelieferte Headset erinnert optisch an die EarPods von Apple und erfüllt seinen Zweck.
Auf der Vorderseite befindet sich eine 8-MP-Kamera, die unter guten Lichtbedingungen brauchbare Schnappschüsse macht. Das gilt zumindest, wenn man die Bilder nicht vergrößert, denn dann bemerkt man schnell die recht geringe Bildschärfe. Einen unterstützenden Blitz gibt es nicht, weshalb es in dunklen Umgebungen sehr viel Bildrauschen gibt. Videos können mit dem Sensor maximal in 1080p aufgenommen werden. Akku Dell Vostro 1510 .
Die Kamera-App selbst hinterlässt einen guten Eindruck. Bei der ersten Inbetriebnahme werden verschiedene Funktionen erklärt (siehe Screenshots) und es gibt einen umfangreichen manuellen Modus. Dazu zählen auch Live-Fotos, Panoramas und Zeitraffer.