Das MacBook Pro 13 mit der Touch Bar ist Apples neues 13-Zoll-Flagship-Modell. Neben der offensichtlichen OLED-Leiste oberhalb der Tastatur gibt es aber noch weitere Unterschiede gegenüber dem Einstiegsmodell mit den herkömmlichen Funktionstasten. Lohnt sich der happige Aufpreis von 300 Euro?
Nachdem wir nun bereits zwei neue MacBook Pros testen konnten (MacBook Pro 15 und MacBook Pro 13 ohne Touch Bar), ist nun auch endlich das MacBook Pro 13 mit der Touch Bar bei uns angekommen. Abgesehen von der OLED-Leiste oberhalb der Tastatur, die nun die herkömmlichen Funktionstasten ersetzt, gibt es aber noch weiter Unterschiede zu dem Einstiegsmodell. Dazu gehören beispielsweise zwei weitere Thunderbolt-3-Anschlüsse und auch ein etwas kleinerer Akku (49,2 vs. 54,5 Wh). Zudem besitzt das Touch-Bar-Modell etwas schnellere Prozessoren mit einer leistungsfähigeren Intel-Iris-GPU. Auf neue Kaby-Lake-Chips muss aber auch das MBP 13 Touch Bar vorerst verzichten.

Dieses Testgerät wurde von uns ebenfalls regulär in Apples Online-Shop bestellt (kein Pressesample). Wir haben uns dabei für die kleinste Konfiguration entschieden, die mit 1.999 Euro jedoch alles andere als günstig ist. Dafür bekommt man einen 2,9 GHz schnellen Intel-Core-i5-Prozessor (Dual-Core) samt der Iris-550-GPU. Ansonsten gibt es leistungstechnisch aber keine großen Unterschiede. Interessant ist allerdings der innere Aufbau, denn der unterscheidet sich fast komplett von dem 13-Zoll-Model ohne Touch Bar. Wir verweisen hier auf die Kollegen von iFixit, die bereits beide Modelle auseinandernehmen konnten.
Abgesehen von den Unterschieden zu dem MacBook Pro 13 ohne Touch Bar und dem Vorgänger (der immer noch erhältlich ist), interessiert uns natürlich vor allem, ob sich die neue dynamische OLED-Leiste oberhalb des Displays auch wirklich produktiv einsetzen lässt, oder ob es sich nur um ein Gimmick handelt, welches die Arbeitsabläufe im Alltag eher verkompliziert.
Im geschlossenen Zustand deuten lediglich die beiden zusätzlichen Thunderbolt-3-Anschlüsse auf der rechten Seite auf das teurere Modell mit der Touch Bar hin, ansonsten sind die Gehäuse der beiden neuen 13-Zoll MacBook Pros äußerlich aber identisch. Neben der bekannten Farbvariante "Silber" bietet Apple das System nun auch in dem etwas dunkleren "Space Grau" an. Beim Aufklappen gibt es subjektiv zunächst keinen Unterschied zum alten Modell, obwohl das Bildschirmgelenk nun deutlich flacher ausfällt. Zudem ist unterhalb des Bildschirms nun wieder Platz für den Schriftzug "Apple MacBook Pro"; das war bei dem Retina-Modell nicht der Fall. Sobald der Deckel einmal geöffnet ist, fallen vor allem die Touch Bar oberhalb der Tastatur sowie das riesige Trackpad auf. Akku Acer Aspire 7741G .

Qualitativ hat sich wenig geändert, denn das Aluminium Unibody-Gehäuse ist nach wie vor exzellent. Das gilt sowohl für das Design, die Haptik als auch die Stabilität. Im Zuge des Refreshes ist das Apple-Logo auf dem Bildschirm nun nicht mehr beleuchtet; analog zum MacBook 12 ist es nun spiegelnd ausgeführt. Apple verwendet bei dem neuen Modell keine Kunststoffabdeckung für das Gelenk mehr, denn es ist nun vollständig aus Aluminium gefertigt. Die Unterseite ist nach wie vor mit Pentalobe-Schrauben gesichert.
Aufgrund der Unterschiede bei dem internen Aufbau (anderes Kühlsystem mit zweitem Lüfter, kleinerer Akku usw.) können wir zwischen den beiden Modellen des neuen MacBook Pro 13 einen Gewichtsunterschied von 22 Gramm messen, der im Alltag jedoch überhaupt keine Rolle spielt.

Im Vergleich mit den übrigen Modellen aus dem Apple Sortiment erweist sich das neue Apple MacBook Pro 13 2016 als deutlich kompakter in seinen Abmessungen, sowohl im Vergleich zum direkten Vorgänger, als auch bei Gegenüberstellung mit dem MacBook Air 13, das mit bis zu 17 Millimetern "Dicke" sogar noch rund zwei Millimeter auf das neue Pro aufschlägt. Seitens Gewicht liegen das Air 13 und das neue MacBook Pro in etwa auf einer Ebene, das Vorgänger MacBook Pro 13 wiegt rund 200 Gramm mehr. Das kommende 15-Zoll MacBook Pro ist mit rund 1800 Gramm circa 400 Gramm schwerer als sein 13-Zoll-Pendant, allerdings gerade mal rund einen Millimeter dicker ausfallen.
Die Anschlussausstattung des neuen MacBook Pro gehört wohl zu den meist diskutierten und kritisierten Veränderungen. Apple setzt bei dem neuen MBP 13 mit Touch Bar auf gleich vier Thunderbolt-3-Anschlüsse. Diese sind schnell und extrem vielseitig, in der näheren Zukunft wird man den Alltag aber vermutlich kaum ohne (teure) Adapter überstehen. Im Gegensatz zum größeren MacBook Pro 15 scheint es bei den Thunderbolt-Anschlüssen aber einen Unterschied zu geben, da laut Apple nur die beiden Anschlüsse auf der linken Seite die volle Thunderbolt-3-Bandbreite bieten. Die beiden rechten Stecker arbeiten hingegen nur mit der halben Geschwindigkeit. Abschließend gibt es auf der rechten Seite noch den klassischen 3,5-mm-Anschluss. Akku Acer Aspire 5750G .

Obwohl die Anschlüsse natürlich sehr vielseitig einsetzbar sind, hätten wir eine etwas weniger radikale Änderung bevorzugt, denn selbst Apples eigene Hardware, beispielsweise ein iPhone oder ein iPad, lässt sich ohne Adapter nicht mit dem Laptop verbinden. Nachfolgend einige Beispiele für die Adapter: USB-C auf USB-A Adapter: 25 Euro, Thunderbolt 3 auf Thunderbolt 2 (mini DisplayPort): 59 Euro, USB-C auf Gigabit Ethernet: 39,95 Euro.
Die ermittelten Transferraten des MBP 13 Touch Bar sind in unserem WLAN-Test (Router Linksys EA8500) exzellent. Mit jeweils rund 950 Mbit/s (Senden/Empfangen) steht das Testgerät zusammen mit dem größeren MacBook Pro 15 (Late 2016) an der Spitze unserer Vergleichstabelle. Das Modell ohne Touch Bar fällt hier um etwa 30 % zurück; die Windows Konkurrenz wird noch weiter distanziert. Auch mit zunehmender Entfernung gibt es keinen Grund zur Kritik. Im 2,4-GHz-Band war die Leistung auf lange Distanz sogar noch etwas besser als bei dem bisherigen Spitzenreiter, dem MacBook Pro 13 Late 2013.

Die Probleme mit dem 2,4-GHz-WLAN bei angeschlossenen USB-C-Geräten bestehen aber auch bei dem 13-Zoll-Modell mit der Touch Bar. Sowohl unter macOS als auch Windows kann es zu sporadischen Verbindungsproblemen kommen. Neben einem Software-Problem, könnte es sich hierbei auch um ein Hardware-Problem handeln, falls die USB-Anschlüsse bzw. die WLAN-Antennen nicht ausreichend abgeschirmt sind (weitere Information sind hier verfügbar).
Wie wir zuvor bereits erwähnt haben unterscheiden sich die beiden neuen 13-Zoll-Modelle des MacBook Pro beim inneren Aufbau. Tatsächlich ist das MacBook Pro 13 mit Touch Bar eher eine kleine Version des MacBook Pro 15. Beispielsweise unterscheiden sich die Kühlung, die Position der Lautsprecher, die Akkus usw.
Aufgrund des zusätzlichen Displays und der verlöteten Komponenten – auch die SSD ist hier verlötet – fallen die Wartungsmöglichkeiten noch einmal deutlich schlechter aus als zuvor. Wenn man die Unterseite mit der Hilfe eines Pentalobe-Schraubendrehers entfernt hat, kann man praktisch nur noch die Lüfter reinigen. Einen Überblick über alle verbauten Komponenten bietet der Teardown der Kollegen von iFixit, aus dem auch das nachfolgende Bild stammt.
Apple gewährt auf das MacBook Pro 13 eine einjährige Garantie. Zusätzlich gilt in Europa natürlich die zweijährige Gewährleistung. Gegen Aufpreis (249 Euro) lässt sich die Garantie auf drei Jahre erweitern (inklusive Telefon-Support). Akku Acer Aspire 8943G .
Auch das MacBook Pro 13 Touch Bar wird mit der neuen Butterfly-Tastatur ausgeliefert. Wie schon beim 12-Zoll-MacBook schockt anfangs der geringe Hubweg der einzelnen Tasten. Positiv fällt jedoch zugleich der gleichmäßige Anschlag auf. Der von Apple entwickelte Butterfly-Mechanismus in der 2. Generation ist nun spürbar besser als noch im 12-Zoll MacBook. Gleich bleibt jedoch, dass man sich erst einmal an das Tippgefühl gewöhnen muss. Danach ist der Umstieg, beispielsweise auf das alte MacBook Keyboard umso schwieriger, da sie als regelrecht schwammig wahrgenommen wird. Bei der möglichen Tippgeschwindigkeit erzielten wir keine Unterschiede zu der Tastatur in den alten MacBook-Pro-Modellen. Auch bei der ersten Benutzung war ein schnelles und fehlerfreies Schreiben möglich. Die Tippgeräusche der Tastatur sind stark von der Benutzung abhängig. Im 10-Finger System ist sie minimal lauter als bei der Vorgängertastatur, aber unserer Meinung nach nicht störend in leisen Umgebungen. Tippt man jedoch mit etwas Schwung im 2-Finger-System, ist die Lautstärke deutlich höher. Einen Vergleich finden Sie in unterhalb dieser Sektion eingebautem Video.