OnePlus lässt seinem High-End-Smartphone OnePlus 3 schon nach weniger als einem halben Jahr das OnePlus 3T nachfolgen. Was die verbesserte Version kann und ob sich das Upgrade gelohnt hat, zeigt unser ausführlicher Test.

Nicht einmal ein halbes Jahr nach dem Marktstart des OnePlus 3 schickt OnePlus sein High-End-Smartphone OnePlus 3 bereits in Rente – ab sofort wird es nicht mehr produziert. Ihm folgt das seit Anfang Dezember 2016 erhältliche OnePlus 3T nach. Äußerlich ist es mit seinem 5,5 Zoll großen Vorgänger identisch und setzt auch weitestgehend auf die gleiche Hardware: AMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung, 6 GB LPDDR4-RAM, Adreno-530-Grafikchip und eine Hauptkamera mit 16 Megapixel Auflösung.

Doch was macht nun das „T“ beim OnePlus 3T aus? Ein paar kleine, aber feine Upgrades. Statt dem Quadcore-SoC Qualcomm Snapdragon 820 MSM8996 dient jetzt der etwas schnellere Snapdragon 821 MSM8996 als Schaltzentrale, der zwei seiner vier Kerne mit 2,35 GHz statt mit 2,2 GHz ansteuert. Der Lithium-Ionen-Akku ist gewachsen und stellt nun eine Kapazität von 3.400 statt 3.000 mAh zur Verfügung. War beim OnePlus 3 bei 64 GB Speicherplatz Schluss, ist das OnePlus 3T auch in einer Version mit 128 GB erhältlich. Im Webshop des Herstellers kostet sie lediglich 40 Euro Aufpreis gegenüber der 439 Euro teuren 64-GB-Version – das kann sich auch deshalb lohnen, weil das OnePlus 3T nach wie vor keinen MicroSD-Kartenleser besitzt. Zu guter Letzt wurde die Auflösung der Webcam von 8 auf 16 Megapixel erhöht.

Lohnt sich der Umstieg auf das OnePlus 3T? Und ist es tatsächlich besser als sein Vorgänger OnePlus 3? Im Test lassen wir beide Smartphones gegeneinander antreten und nehmen zusätzlich noch aktuelle High-End-Geräte in den Vergleich auf. Mit dabei sind das Apple iPhone 7, das HTC 10, das Huawei P9 und das Samsung Galaxy S7.
Äußerlich hat sich beim OnePlus 3T fast nichts gegenüber dem OnePlus 3 verändert. Alle Maße sind gleich geblieben, sodass Zubehörartikel für das OnePlus 3 wie zum Beispiel Schutzcover oder Flipcases auch problemlos auf das OnePlus 3T passen sollten. Neu ist die Rückseite des Aluminium-Unibodys. Sie präsentiert sich jetzt nicht mehr in hellem Silber, sondern in dem etwas dunkleren Grauton namens „Gunmetal“. „Soft Gold“ heißt die zweite Farbvariante, ist derzeit aber noch nicht lieferbar. Akku Asus N56Vm .

Mit seiner erstklassigen Verarbeitung, den passgenauen Spaltmaßen und der sehr hohen Verwindungssteifigkeit macht das OnePlus 3T genauso wie sein Vorgänger einen absolut hochwertigen Eindruck. Wellenbildungen auf dem Display bleiben aufgrund der verwendeten OLED-Technik auch bei stärkerem Druck auf das Gehäuse aus.

Über einen bündig mit dem Chassis abschließenden Einschub auf der rechten Gehäuseseite kann man das OnePlus 3T mit zwei Nano-SIM-Karten bestücken. Der jetzt bis zu 128 GB große interne Speicher lässt sich mangels MicroSD-Slot leider nicht erweitern. Auch der Akku ist fest im Gehäuse verbaut und damit nicht auswechselbar.
Mit dem ARMv8-basierten Qualcomm Snapdragon 821 MSM8996 läuft im OnePlus 3T ein etwas schnellerer High-End-SoC als im OnePlus 3. Dazu kommen 6 GB LPDDR4-RAM und je nach gewählter Variante entweder 64 oder 128 GB UFS-2.0-Speicher, der beim Datendurchsatz SSD-Niveau erreicht. Auf unserem 64-GB-Testgerät waren im fabrikneuen beziehungsweise auf die Werkseinstellungen zurückgesetzten Zustand rund 50 GB Speicherplatz frei.

Das OnePlus 3T besitzt die vom Vorgänger bekannte Schnittstellen-Ausstattung. Dazu gehört einmal die USB-2.0-Schnittstelle im verwechslungssicheren Typ-C-Format, die USB-OTG unterstützt. Geblieben sind auch die mehrfarbige Benachrichtigungs-LED, ein Benachrichtigungsschieber sowie die als Fingerabdrucksensor nutzbare Home-Taste. Intern gesellen sich Miracast, Android Beam, Bluetooth 4.2 und NFC dazu.
Auf dem OnePlus 3T läuft mit OxygenOS ein von OnePlus weiterentwickeltes Android-Betriebssystem. In der zum Testzeitpunkt aktuellen OxygenOS-Version 3.5.3 basiert es noch auf Android 6.0.1 Marshmallow, aber ein Update auf Android 7 soll noch dieses Jahr folgen.

Gegenüber dem Stock-Android haben sich auch bei der OxygenOS-Version 3.5.3 nur Kleinigkeiten geändert. Hinzu gekommen ist zum Beispiel die Shelf, eine zusätzliche Seite auf dem Startbildschirm, die sich durch ein Wischen nach rechts aufrufen lässt. Dort werden unter anderem die zuletzt genutzten Apps und Kontakte sowie Infos zu Akkustand und verfügbarem Speicherplatz angezeigt. Weitere Features sind ein zuschaltbarer Nacht-Modus, der den Blaufarben-Anteil im Bild reduziert, ein Datei-Manager sowie eine App-Locker-Funktion, mit der sich der Zugriff auf einzelne Apps per Muster, PIN oder Passwort schützen lässt.
Bei den Kommunikationsfähigkeiten ist das OnePlus 3T genauso gut aufgestellt wie sein Vorgänger. Neben GSM- und UMTS-Quadband unterstützt das Smartphone alle in Deutschland gängigen LTE-Frequenzen. Downloads gelingen über LTE Cat. 6 mit bis zu 300 MBit/s, Uploads mit bis zu 50 MBit/s. Auch das OnePlus 3T nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf und ist damit über zwei Rufnummern erreichbar. Akku Asus A32-N56 .

Im WLAN verständigt sich das OnePlus 3T über die Wi-Fi-Standards 802.11 a/b/g/n/ac und kann damit sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Netzwerk funken. Im Test klappte das auch in einer Entfernung von 10 Metern zu unserem Referenz-Router Fritzbox 6490 Cable ohne Aussetzer oder Verbindungsprobleme. Mit 313 MBit/s beim Senden und 257 MBit/s beim Empfangen von Daten war das OnePlus 3T nicht ganz so flott unterwegs wie das OnePlus 3, doch das dürfte am unterschiedlichen Router liegen (OnePlus 3: Linksys EA8500). Im Praxiseinsatz, etwa beim Streamen von Videos oder beim Kopieren von Dateien, bemerkten wir jedenfalls keinerlei Geschwindigkeitsunterschied zwischen beiden Smartphones.
Seine aktuelle Position bestimmt das OnePlus 3T über die drei Satellitennetzwerke GPS, Glonass und BeiDou. Damit konnte das Smartphone unseren Standort bis auf wenige Meter genau ermitteln, egal, ob wir uns dabei im Freien oder in einem Gebäude aufhielten.

Im Praxiseinsatz erwies sich das Smartphone als ebenso zuverlässig. Auf unserer rund 6,5 Kilometer langen Fahrrad-Teststrecke lotste uns das OnePlus 3T abgesehen von ein paar vernachlässigbar kleinen Abweichungen genauso zuverlässig ins Ziel wie das Profi-Navigationsgerät Garmin Edge 500.
Die Telefon-App des OnePlus 3T gleicht der des OnePlus 3 und entspricht dem Android-Standard. Neben einem Ziffernfeld gibt es eine Seite für Favoriten und Kontakte sowie eine Anrufliste.

Bei der Sprachqualität schneidet das OnePlus 3T gut ab. Gesprächsteilnehmer verstehen einander klar und deutlich, auch wenn angerufene Personen uns mitunter mit etwas blecherner Stimme wahrnehmen. Die im Dual-Mikrofon integrierte Rauschunterdrückung funktioniert tadellos und sorgte im Test dafür, dass wir uns auch in lauten Umgebungen gut am Telefon verständigen konnten.
Das OnePlus 3T verwendet mit dem Sony IMX 298 den gleichen Sensor für die 16-Megapixel-Hauptkamera, die auch im OnePlus 3 zum Einsatz kommt. Damit hat sich an der insgesamt guten Bildqualität nichts geändert. Durch die aktuellere Software hat sich die Qualität der Videoaufnahmen sogar leicht verbessert, die unverändert mit einer Auflösung von bis zu 4K bei 30 Bildern pro Sekunde gelingen. Die größte Neuheit bei der Hauptkamera sitzt außen am Gehäuse: eine Objektivabdeckung, die aus einem etwas härterem Saphirkristall als beim Vorgänger besteht. Akku Asus N56V .

Die Webcam bekam ein Upgrade von 8 Megapixel (Sony IMX179) auf jetzt 16 Megapixel (Samsung 3P8SP) spendiert. Auch mit dem neuen Sensor verwendet sie wie das OnePlus 3 einen festen Fokus mit einer Blendenöffnung von f/2.0, besitzt eine Lächelerkennung für Selfies und kann Videos in 1080p-Auflösung bei 30 fps aufnehmen. Trotz beeindruckender Megapixelzahl hat sich jedoch nicht alles zum Besseren gewandelt. Die Aufnahmen mit der Webcam gefallen uns beim OnePlus 3 eine Spur besser, denn das OnePlus 3T lichtete das gleiche Motiv stets etwas unschärfer ab.